Das Foto zeigt einen Blick in den Sitzungssaal. Die Stuhlreihen der Ratsmitglieder sind aufsteigend im Halbkreis angelegt. An der Wand dahinter ist eine Installation angebracht, die die Umrisse der Stadt Idar-Oberstein mit den Wappen der einzelnen Stadtteile zeigt.

Alternder Musiklehrer findet neue Bestimmung

Als nächste Veranstaltung der Reihe „Film im Theater“ zeigt die Initiative StattKino in Kooperation mit dem städtischen Kulturamt am Freitag, 17. Februar 2023*), um 19.30 Uhr im Stadttheater Idar-Oberstein die Culture-Clash-Komödie „Bach in Brazil“. Darin findet ein alternder Musiklehrer aus Bückeburg eine neue Bestimmung im brasilianische Ouro Preto. Es ist die Geschichte eines Mannes und seiner Liebe zu Bachs Musik, eines Kampfes mit den eigenen Dämonen und vor allem eine Geschichte über Freundschaft.

Als Musiklehrer im Ruhestand hat es Marten Brückling (Edgar Seige) nicht leicht. Engagements bleiben aus und auch sonst bietet seine deutsche Heimat nicht wirklich die Erfüllung im Alter. Er reist auch nicht gern, schon gar nicht lange Strecken mit dem Flugzeug. Als er jedoch eines Tages die Nachricht erhält, dass ein nach Brasilien ausgewanderter Freund aus seiner Kindheit ihm ein originales und sehr wertvolles Notenblatt von Johann Sebastian Bach vererbt hat, muss er notgedrungen den langen Weg in das südamerikanische Land antreten, um den musikalischen Schatz entgegenzunehmen. Dazu bedarf es allerdings zunächst einmal der Überredungskünste seiner Kollegin Marianne, denn eigentlich steckt der reisescheue Mann mitten in den Proben zu einem Bach-Musikfestival.

Am Ziel angekommen, erhält er das Notenblatt und ist schon fast wieder auf der Heimreise, als ihm sein gesamtes Hab und Gut – mitsamt Papieren und Notenblatt – gestohlen wird, so dass er erst einmal nicht wieder zurück nach Deutschlands kann. Der Einzige, der ihm in dieser Situation Hilfe anbietet, ist Candido (Aldri da Anunciação), der deutsch spricht und in einer Jugendstrafanstalt arbeitet.

Im Gegenzug soll Marten allerdings den jungen Insassen des Gefängnisses Musikunterricht geben. Notgedrungen willigt er ein und unterrichtet natürlich Bach statt Samba, schließlich kennt sich Marten eher in klassischen Tönen als mit rhythmischen Klängen aus. Doch die Jugendlichen überraschen ihn mit improvisierten Stücken und dem typischen brasilianischen Rhythmus-Gefühl. Mit der Zeit freundet er sich mit seiner aus der Not geborenen Situation an merkt schon bald, auf welche Freude und Leidenschaft er bei den Kindern stößt. Auch für sich selbst findet Marten einen neuen Zugang zur Musik und beginnt plötzlich, sich in der kleinen brasilianischen Stadt wohlzufühlen. Dann taucht aus dem Nichts sein Gepäck wieder auf und Martens altes Leben ruft nach ihm.

Regisseur Ansgar Ahlers schildert gekonnt die Entwicklung Martens, der von Edgar Selge einfühlsam und überzeugend verkörpert wird. Die Beziehung, die er zu den Kindern aufbaut, die keine Perspektive zu haben scheinen, ist ebenso liebevoll erzählt, wie die Begeisterung, die die Kinder für die Musik Bachs mit der Zeit entwickeln. Der Clash der Kulturen sorgt ebenso für heitere Momente, stimmt aber auch nachdenklich über die Verhältnisse, in denen die Kinder aufwachsen. Ahlers gelingt hier einerseits eine Charakterstudie Martens und andererseits eine Verbeugung vor der grandioser Musik Bachs. Ein Film fürs Herz und für die Seele, vor allem aber ein Plädoyer für interkulturelles Denken und Überwinden von Vorurteilen.

  • Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt kostet 4 Euro. Karten können nur an der Abendkasse erworben werden, eine Vorabreservierung ist nicht möglich. Das Kulturamt weist darauf hin, dass aufgrund der Energiesparmaßnahmen die Temperatur im Stadttheater auf 19 Grad Celsius begrenzt ist.

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