Idar-Oberstein ist seit 1956 Bundeswehrgarnison und die Wiege der Artillerie des Deutschen Heeres. Der Standort ist bekannt für das partnerschaftliche Verhältnis zwischen den zivilen und militärischen Dienststellen einerseits sowie der Bevölkerung und den Soldaten andererseits. Seit 1988 besteht zudem eine Patenschaft der Stadt zur Artillerieschule.
Eröffnet wurde das Bürgerfest nach einer kurzen Einweisung durch Oberstleutnant der Reserve Joachim Schwarz mit einem ökumenischen Feldgottesdienst von Militärpfarrer Karl-Martin Unrath und Diakon Peter Munkes, die in sehr persönlichen Worten ihr Verhältnis zum Dienst in der Bundeswehr schilderten. Die Lesung aus Johannes 15 übernahm die ehemalige Bundestagsabgeordnete Heidtrud Henn, die Fürbitten sprachen Oberstleutnant Lars Kleine und Oberleutnant Max Wegerhoff. Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgten Musikdirektor Jürgen Schneider, selbst Oberleutnant der Reserve, am E-Piano und Sängerin Corina Schneider.
„In Idar-Oberstein gehören Soldaten wie selbstverständlich zum Stadtbild und das ist auch gut so“, unterstrich Oberst Olaf Tuneke, Kommandeur der Artillerieschule und General der Artillerietruppe, in seiner Ansprache zur offiziellen Eröffnung des Bürgerfestes. Mit der Stadtspitze sei man im regelmäßigen Austausch und es habe auch ein Anruf genügt, um zu vereinbaren, eine gemeinsame Veranstaltung zum Veteranentag durchzuführen. „Daher sind wir stolz, diesen Tag in der Mitte der Bevölkerung feiern zu können.“ Mit dem vom Bundestag beschlossenen Veteranentag soll zukünftig deutschlandweit Anerkennung, Respekt und Wertschätzung gegenüber den aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck gebracht werden. „Darauf haben wir Soldatinnen und Soldaten lange gewartet“, so Oberst Tuneke, denn der Dienst in der Bundeswehr sei mehr als ein Beruf. Dabei erinnerte er auch an die mehr als 3.500 Soldatinnen und Soldaten, die seit Gründung der Bundeswehr im Einsatz oder im Dienst ihr Leben ließen.
„Idar-Oberstein steht für eine starke Verbindung zwischen Bürgerinnen und Bürgern und ihrer Bundeswehr“, hob auch Oberbürgermeister Frank Frühauf in seinem Grußwort hervor. Diese enge Verbindung sei mehr als Nachbarschaft, „sie ist gelebte Partnerschaft.“ Daher sei die Stadt stolz darauf, mit diesem Bürgerfest Teil des ersten Nationalen Veteranentages zu sein. Der OB dankte allen, die in den vergangenen Jahrzehnten das Land verteidigt und ihren Dienst in der Bundeswehr geleistet haben.
Als Schirmfrau des Nationalen Veteranentages musste Bundestagspräsidentin Julia Klöckner natürlich bei der zentralen Festveranstaltung in Berlin anwesend sein. Sie richtete jedoch per Videobotschaft ein persönliches Grußwort an die Besucher und wies darauf hin, dass es der Bundestag sei, der die Bundeswehr in Auslandseinsätze schicke, und das Parlament daher eine besondere Verantwortung für das Wohl der Soldatinnen und Soldaten trage.
Nach dem offiziellen folgte der gemütliche Teil der Veranstaltung. Zu den Klängen des Musikvereins 1861 Idar-Oberstein ließen sich die Besucher die leckere Erbsensuppe der Bundeswehr schmecken und es gab reichlich Gelegenheit zum Austausch. Leider beendete der einsetzende Regen die Veranstaltung etwas vorzeitig. Trotzdem sind die Organisatoren mit der Premierenveranstaltung zufrieden und machen sich bereits Gedanken über den Veteranentag 2026.