Die Zeiten, in denen sich Rechtsradikale ausschließlich mit Glatze, Springerstiefel, Blue-Jeans und Bomberjacke zeigten, sind größtenteils vorbei. Sie tragen hippe Klamotten, hören Rap-Musik und sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wie erkennt man Rechtsextreme heute? Gibt es noch so etwas wie „Rechter Lifestyle“ und welche Symbolik, Codes, Musik und Kleidung gibt Aufschluss darüber, dass eine Person oder Gruppe sich vielleicht bürgerlich gibt, aber im Grunde rechtsradikale Inhalte vertritt?

Immer mehr versuchen Rechtsextreme die Grenzen des Sagbaren in der Gesellschaft weiter nach rechts zu verschieben. Das neue "Normal", die neue "Mitte" soll in Richtung ihres Weltbilds verlagert werden. Da das vielen noch aus den 80er und 90er bekannte martialische Auftreten für die Kontaktaufnahme mit der bürgerlichen Mitte eher kontraproduktiv scheint, hat die Szene in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht. Dies lässt Kenner der Szene den Begriff „Rechter Lifestyle“ stetig neu betrachten, um immer wieder neue Codes zu erkennen, die sie inzwischen hinter dem Auftreten in Anzügen und mit Hipster Outfits nach außen kaschiert werden.

Die Szene nutzt eine neue Wortwahl, um ihre Ziele im täglichen Sprachgebrauch einfließen zu lassen. Rechtsextreme nutzen Symbole und Zahlencodes zur Wiedererkennung und nutzen vermeintlich harmlose Handzeichen, um über Social Media Videos ihre Weltanschauung zu transportieren. Selbst ihre Musik ist nicht mehr stereotyp und von weitem als neonazistisch gesungene Kampfparole zu erkennen. Auch Punk und Reggae Rhythmen werden inzwischen genutzt, um Gewaltfantasien gegen Personengruppen oder fremdenfeindliche Hetzparolen zu transportieren.

Bastian Drumm beobachtet diese Szene bereits seit vielen Jahren. In seinem inzwischen erneut überarbeiteten und aktualisierten Vortrag geht er auf die umfangreiche Symbolik, die Codes, Musik und Kleidung der rechtsextremen Szene ein. Dabei ergänzt er den Vortrag mit vielen aktuellen Hintergrundinfos. Musikalisch begleitet wird Drumm an diesem Abend durch das Duo Hannah & Finn. Sie beeindrucken mit ihrem puristischen Sound und mit den ihnen eigenen Interpretationen und Arrangements für Gesang und Gitarre vieler bekannter Lieder der 80er, 90er und 2000er Jahre. Das Publikum bekommt in den musikalischen Passagen des Abends Zeit, die Informationen zu verarbeiten und ggf. im Anschluss Antworten auf offene Fragen zu erhalten.

„Der Wolf im Schafspelz“ diese alte Redewendung scheint aktueller denn je. Wer sich umschaut die Nachrichten, Talk-Shows, Reportagen und vor allem das Internet in den Social-Media-Kanälen verfolgt, der wird täglich nicht nur mit unterschwelligen, sondern immer öfter mit offensiv rechtsradialem Gedankengut konfrontiert. Inzwischen werden nicht nur Begrifflichkeiten ausgetauscht, zum Beispiel Rasse gegen Kulturraum, sondern auch das Auftreten. Monja Roepke, die Vorsitzende des Vereins Demokratisches Netzwerk betont: „Unsere Demokratie ist die derzeit beste Basis für ein gesellschaftliches Zusammenleben und Grundgesetz die Antwort auf den Faschismus und seine verheerenden Auswirkungen. Es liegt bei uns allen, die Augen offen zu halten, um auch in Zukunft die Feinde unserer Demokratie früh zu erkennen und sie gegen menschenverachtende Weltbilder aktiv zu verteidigen.“

Hilfe zur Barrierefreiheit

  • Allgemein

    Wir sind bemüht, unsere Webseiten barrierefrei zugänglich zu gestalten. Details hierzu finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit. Verbesserungsvorschläge können Sie uns über unser Feedback-Formular zukommen lassen.

  • Schriftgröße

    Um die Schriftgröße anzupassen, verwenden Sie bitte folgende Tastenkombinationen:

    Größer

    Strg
    +

    Kleiner

    Strg
  • Tastaturnavigation

    Verwenden Sie TAB und SHIFT + TAB, um durch nächste / vorherige Links, Formularelemente und Schaltflächen zu navigieren.

    Verwenden Sie ENTER, um Links zu öffnen und mit Elementen zu interagieren.

Sprache wählen