Auf Initiative des Regionalen Arbeitskreises Suchtprävention (RAK) wurden vor kurzem 14 pädagogische Fachkräfte, Suchtpräventions-Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Akteure in der offenen Jugendarbeit im Rahmen einer ganztägigen Fortbildung zu Tom & Lisa Moderatoren in Idar-Oberstein ausgebildet. Die Fortbildungsveranstaltung, welche in drei Module gegliedert ist, wurde von Sebastian Herzig und Sabine Moser vom Stadtjugendamt Idar-Oberstein, Harald Pillny von der Suchtberatung beim Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V. und Thomas Reichert auch dem Bereich Suchtberatung beim Diakonischen Werk durchgeführt.
Der Präventionsworkshop „Tom & Lisa“ richtet sich an Jugendliche aller weiterführenden Schulformen, schwerpunktmäßig im Alter zwischen 14 und 15 Jahren, dies sind die Klassenstufen 7 und 8, in ihrem jeweiligen Klassenverband. Dabei geht es den zukünftigen „Tom & Lisa“-Moderatoren um die Vermittlung von Risikokompetenz und nicht um Abstinenz. „Tom & Lisa“ setzt in der kritischen Lebensphase des Jugendalters an, parallel zum Einstieg in den Alkoholkonsum und dem Aufbau von Trinkmustern. Zwischen den beiden je zweistündigen Modulen werden auch die Eltern mit einbezogen, indem die Jugendlichen zu Hause mit ihnen ein kurzes Interview führen. Dieses regt so zum Austausch mit der Thematik in den Familien an.
Wenn Jugendliche beginnen, mit Alkohol zu experimentieren, kann das gefährlich sein. Sie können oft nicht abschätzen, wie Alkohol auf sie wirkt und wo ihre persönlichen Grenzen liegen. Folgen wie Unfälle, Gewalt oder schwere Alkoholvergiftungen stellen deshalb unmittelbare Gefahren für Jugendliche dar. Im interaktiven Tom & Lisa-Workshop planen die Schülerinnen und Schüler selbst eine solche fiktive Party, bei der es auch den Umgang mit Alkohol zu berücksichtigen gilt. Die Jugendlichen erhalten dabei Einblick in das Jugendschutzgesetz, werden über die Risiken und Gefahren im Umgang mit Alkohol aufgeklärt und erarbeiteten in Teams Vor- und Nachteile einer Party ohne Alkohol. Mithilfe einer Simulationsbrille können unter anderem Beeinträchtigungen wie die Fehleinschätzung von Distanzen oder das Doppelsehen, die durch einen Alkoholrausch entstehen, nachempfunden werden. Darüber hinaus eignen sich die Schülerinnen und Schüler in diesem Workshop auch Kenntnisse über das richtige Verhalten in einer Notsituation an und üben Maßnahmen der Ersten Hilfe.
Mit dieser Moderatoren-Schulung erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Befähigung, den Klassenworkshop „Tom & Lisa“ eigenständig durchzuführen, sie erhalten Zugang zu den benötigten Materialien und werden Teil des deutschlandweiten Tom & Lisa-Netzwerkes der Villa Schöpflin. Die Teilnahme wurde bescheinigt und alle erhielten ein Zertifikat. Für die Durchführung des „Tom und Lisa Workshops“ wurden sogenannte Methodenboxen des Suchtpräventionszentrums Villa Schöpflin benötigt. Die Veranstalter freuen sich, dass die benötigten Materialien von der Roland Stiftung aus Veitsrodt finanziert wurden und bedanken sich herzlich.