Architekturspaziergänge durch Idar-Oberstein
Einen architektonischen Stadtführer stellte Oberbürgermeister Bruno Zimmer gemeinsam mit Autor Dr. Wenzel Nürnberger jetzt der Öffentlichkeit vor. Die 40-seitige Broschüre beschreibt zwei Architektur-Spaziergänge durch Oberstein und Idar von jeweils eineinhalb bis zwei Stunden Dauer. Texte und Fotos informieren für beide Routen über jeweils rund 40 Gebäude, die mit ihren faszinierenden Fassaden das Stadtbild prägen. Die aus der Gründerzeit bis zur Weimarer Republik stammenden Häuser stehen beispielhaft für eine facettenreiche Architektur, die vor allem in den Kernbereichen von Idar und Oberstein eine überraschende Vielfalt demonstriert.
Mit dieser neuen Broschüre liegt uns ein Stadtführer der besonderen Art vor, erklärte Oberbürgermeister Zimmer bei der Präsentation des Druckwerks. Er wies darauf hin, dass sich eine Stadt neben ihren Sehenswürdigkeiten, kulturellen und gastronomischen Angeboten, Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Einkaufmöglichkeiten sowie ihrer Industrie und Wirtschaft auch über ihre Architektur definiere. Hier hat Idar-Oberstein ebenfalls Bemerkenswertes zu bieten und ich bin froh, dass Dr. Nürnberger und Ulrike Kühnemund diesen Aspekt aufgegriffen haben, dankte der OB den Autoren für ihr Engagement. Ebenso bedankte er sich bei den Anzeigenpartnern, die die Herausgabe der Broschüre unterstützt hatten, nämlich der Maler- und Lackiererinnung, der Baugewerksinnung, der Kreishandwerkerschaft sowie dem Architekturbüro Bill und der Kreissparkasse Birkenfeld. Die Broschüre diene einerseits dazu, die eigenen Bürger für die Schönheiten des Stadtbildes zu sensibilisieren. Denn oft würden gerade im vertrauten Umfeld faszinierende Details kaum beachtet. Andererseits soll der Stadtführer auch auswärtigen Besuchern die Möglichkeit eines Stadtrundgangs der besonderen Art ermöglichen.
Als ich vor sechs Jahren nach Idar-Oberstein kam habe ich schnell festgestellt, dass es hier viele schöne Ecken gibt, erklärte Dr. Wenzel Nürnberger, der den Stadtführer zusammen mit Ulrike Kühnemund erarbeitet hat. Gerade in Zeiten des Umbruchs müsse man diese positiven Aspekte aufgreifen und herausstellen. Dies habe er bereits mit der Jugendstilausstellung getan, die vor zwei Jahren im Stadthaus zu sehen war und aus der heraus sich die Idee dieses Architekturführers entwickelt habe. Dr. Nürnberger wies darauf hin, dass im Rahmen des Internationalen Museumstages am 20. Mai geführte Architektur-Spaziergänge auf den beschriebenen Routen durchgeführt werden. Sie beginnen um 12.15 Uhr am Industriedenkmal Jakob Bengel.
Peter Wenzel Leiter des Stadtentwicklungsamtes erklärte, dass der neue Stadtführer eine hervorragende Ergänzung zu den bereits bestehenden städtischen Medien sei. Eine solche Architekturbroschüre sei zwar für große Städte obligatorisch, für ein Mittelzentrum wie Idar-Oberstein aber schon etwas Besonderes. Das sei ein Beleg dafür, so Wenzel, dass die Stadt über zahlreiche architektonische Kleinode verfüge. Er erklärte, dass für eine eventuell notwendige Neuauflage der Broschüre schon jetzt über eine Erweiterung in Bezug auf den genossenschaftlichen Wohnungsbau nachgedacht werde, der in Idar-Oberstein auf bemerkenswerte Weise vertreten sei.
Dem pflichtete Herbert Stein, Vorsitzender der Heimatfreunde Oberstein, bei. Er wies darauf hin, dass die Obersteiner Baugenossenschaft immerhin eine der ältesten Deutschlands sei und über zahlreiche interessante Gebäude verfüge. Außerdem belege der neue Stadtführer, dass Idar-Oberstein über weitaus mehr Kulturgüter verfüge, als gemeinhin angenommen werde.
Der Architekturführer ist ab sofort zum Preis von 2,50 Euro bei der Tourist-Information Idar-Oberstein sowie den Buchhandlungen Carl Schmidt & Co. und Schulz-Ebrecht erhältlich.