Das musikalische Carepaket für ungewöhnliche Zeiten - zuhause! Von Ihrem Kulturamt
Das Kulturamt Idar-Oberstein führt Interviews mit Menschen aus der Region. Gefragt wird nach der Musik, die sie durch diese besondere Zeit trägt, Musik, die sie beflügelt, die sie anspornt und motiviert. Wir möchten uns mit Ihnen/Euch auch zuhause austauschen und gesellschaftlich und kulturell verbunden sein.
Wenn Sie uns Ihren Musiktipp mitteilen wollen, melden Sie sich bitte unter: annette.strohm@idar-oberstein.de
Wir werden diesen dann auch präsentieren.
Tanzen und singen und musizieren Sie zuhause, lesen geht auch, oder kochen oder TV etc.
Ihr Kulturamt
Mut zur Entschleunigung
Jörg Staiber, Journalist und Autor:
Das Lied, das für mich am besten in die Coronazeit passt: "Gold gegen Blei" der Band "von Brücken" des früheren Jupiter-Jones-Sängers Nicholas Müller. In dem 2015 erschienenen Album verarbeitet Müller seine Angststörung, die ihn zum Abbruch seiner Karrier zwang. In "Gold gegen Blei" geht es um Ängste, Hoffnungen und Leid, aber auch die Ermutigung zur Entschleunigung: "Und ihr Rastlosen tauscht euer Gold gegen Blei und tut so, als wär es gewollt, und ihr stellt euch ein Glück vor, wie ihr's aus den Liedern kennt - ich bin einer von euch".
Ich war sehr traurig über die Absage bzw. Verschiebung der Jazztage, wobei ich mich besonders auf Gitte gefreut habe, die ich als Kind - bevor die Beatles alles andere überrollten - sehr gemocht habe. Hier ein Lied aus dieser Zeit - gemeinsam mit Rex Gildo (sie war mit ihrem Duettpartner nicht so ganz glücklich, hat sie mal in einem Interview verraten, allerdings nicht wegen dessen sexueller Orientierung, die sie ziemlich chancenlos ließ, sondern weil sie fand, dass bei einem Duett der Mann nicht besser aussehen sollte als die Frau).
Als drittes ein Song, der daran erinnern soll, dass irgendwann auch wieder die Zeit für Körperkontakte gekommen ist, der B.B.-King-Klassiker "Rock me Baby", von dem Melissa Etheridge auf dem Album "MEmphis Rock & Soul" eine großartige Coverversion abgeliefert hat.
Ihr Jörg Staiber
Bach - für alle Lebenslagen
Inge Kölle engagierte Veranstaltungsbesucherin, Mitglied in der Theatergruppe Frauenmantel:
Worte will ich nur wenige machen, denn es geht ja um Musik. Also kurz gesagt: mir reicht in allen Lebenslagen Bach. Johann Sebastian. Und den Zauber, die Schönheit, die Fülle und Feinheit seiner Musik teile ich gern mit allen, die sich ebenfalls daran freuen können. Zuerst einmal eine richtig schöne alte, ja, im besten Sinne altmodische Aufnahme:
Johann Sebastian Bach Violinkonzert in E-Dur, BWV 1042 - David Oistrach Violine, Eugene Ormandy Dirigent 1956
Und dann das Erlebnis, Martha Argerich Bach tanzen zu hören:
Johann Sebastian Bach Partita No. 2 in C-Moll, BWV 826 - Martha Argerich 2014
Und dann noch dazu, damit die Langsamkeit noch ein bisschen mehr Zeit bekommt, weit über "Corona" hinaus, und weil alle Sinne dabei sooo weit aufgehen:
Arvo Pärt Spiegel im Spiegel in der Version für Cello und Klavier
Leonhard Roczek - Cello Herbert Schuch - Piano
Herzliche Grüße
Inge Kölle
Beim Arbeiten muss es ruhig sein, ansonsten ist Musik immer unverzichtbar
Axel Redmer, Landrat a.D., Vorsitzender des Vereins Schnecke und des Schalom Vereins meint:
Obwohl ich nie ein Instrument spielen konnte und meine „Gesangkünste“ schlicht kläglich sind, ist für mich neben Literatur und bildender Kunst Musik immer unverzichtbar gewesen. Als Kind wurde ich weder im Elternhaus noch in der Schule an gute Musik herangeführt. Also mussten wir das als Schüler selbst in die Hand nehmen. Über die Beatles, den Beat und französische Chansons, später Blues und noch später Jazz klappte das ganz gut. Klassik kam durch Waldo de los Rìos Popversionen von Mozart und Beethoven eher zufällig dazu. Politisch fiel meine Zeit bei den Jusos mit der Widerentdeckung der alten Arbeiter- und Freiheitslieder zusammen. Über Hein & Oss war der Weg kurz zu den Liedermachern der Waldeck. Eines Nachts machte einer der drei Betreiber des Mainzer „unterhaus“ meine Frau und mich an der Bar auf einen jungen Mann namens Konstantin Wecker aufmerksam. Von ihm führte der Weg zu Walter Mossmann, Wolf Biermann u.a. Und irgendwann holten wir viele dieser Künstler zur „Schnecke“: Liederjan, bots, Eva-Maria Hagen, Katja Ebstein und natürlich Konstantin Wecker und natürlich Hannes Wader und natürlich Wolf Biermann (aber der vor der Wende!). Aber auch Jazz-Musiker kamen zu uns: Christ Jarrett, der Bruder von Keith Jarrett, Joe Haider, Albert Mangelsdorff, sein Bruder Emil und der kürzlich verstorbene Wolfgang Dauner.
Geblieben ist mir bis heute eine große Offenheit, was musikalische Genres anbetrifft. So wie ich gerne zu den Konzerten von Paul McCartney oder Joan Baez gehe, gehe ich auch gerne zu Michael Wollny oder Branford Marsalis aber auch zu Anne-Sophie Mutter und Anna Netrebko.
Nur beim Arbeiten engt mich Gesang dann ein: Während meines Studiums störte mich eine Mainzer Nachbarin jeden vormittags beim Lesen juristischer Texte oder beim Niederschreiben meiner Hausarbeiten, indem sie im wahrsten Sinne des Wortes das gesamte Haus mit Heino, Roy Black, Wencke Myhre und anderen Schlagerikonen und deren Musik beschallte. Also machte ich es wie mein ehemaliger Lehrer Max Rupp und überschallte Freddy Quinn & Co mit Kassetten von Mozart, Beethoven, Bach, Tschaikowsky, Smetana und anderen Klassikern. Noch heute begleiten mich am PC die genannten Komponisten, allerdings ergänzt um Miles Davis, John Coltrane, Michael Wollny, Albert Mangelsdorff und viele andere Jazzmusiker. Außerhalb der Arbeitsphasen schaue ich schon mal bei youtube rein und freue mich neben „Tears For Esbjörn“ mit Iiro Rantala, Michael Wollny und Leszek Mozdzer, an Zaz und ihrem tollen Musikvideo „Sous le ciel de Paris“ sowie Adamo und Maurane, die Adamos alten 60er-Jahre Hit „Inch’Allah“ mit überarbeiteter Textfassung grandios singen. Aber auch Caro Emeralds Parodie „Liquid Lunch“ auf dem Jazz Festival in Montreux ist mit einer jazzigen Begleitband so ansteckend, dass man sich gut vorstellen könnte, die Amsterdamer Sängerin als Nachfolgerin der großartigen Interpretin Gitte Haenning bei den Jazztagen 2022 oder 2023 in Idar erleben zu dürfen…
Beste Grüße
Axel Redmer
Mit "Die Gedanken sind frei" gegen die Freiheitseinschränkungen
Armin Schramm, Vorsitzender Kulturtreibende Vereine und Mitglied im Kulturausschuss:
Bevor uns der Virus erwischt hatte war Karneval / Fastnacht und hier in Idar-Oberstein verbindet man damit unweigerlich "Reimann´s Karl, vom IKG-Trio" Ich singe im Grub´scher MGV 1843 Oberstein und in Veitsrodt im Gem. Chor Belcanto und er Männersinggruppe Knapp Daneben. Mit Knapp Daneben hatten wir begonnen fürs Leistungssingen zu proben, u.A. "Der Lindenbaum, von F. Schubert". All dies hat nun Pause, Chöre können nicht Proben, keine Auftritte und wie bei anderen Vereinen auch, ist das Vereinleben stillgelegt.
Man fühlt sich oft in seiner Freiheit beschränkt, durch die notwendigen Erlasse. Wir sind in unserem Landkreis doch recht gut durch gekommen. Wer sich also eingesperrt fühlt singe "Die Gedanken sind frei" und möge bei "L. v. Beethovens: 9. Sinfonie" daran denken ... Alle Menschen werden Brüder ...
Wohl gemerkt, uns geht es noch recht gut. Die meisten von uns können in den Garten, etwas Grillen/Braten "Vadda, lä de Brore off, von Heini Wahl" oder in unserer schönen Gegend spatzieren gehen.
Liebe Grüße
Armin Schramm
Musikalische Grußbotschaft zum Gedenken an eine herausragende Künstlerin
Der 26. Mai ist ein ganz besonderer Tag. Der Geburtstag der herausragenden Pianistin und Musikpädagogin Elisabeth Jost.
Ihr zu Ehren präsentieren wir eine Videokonzert-Premiere ihrer ehemaligen Schülerinnen und Schüler.
Los geht´s um 19:30 Uhr!
Und plötzlich steht die Welt Kopf - musikalische Wege aus der Krise
Anneliese Hanstein, Leiterin des Regionalwettbewerbes „Jugend musiziert“ in Idar-Oberstein und stellvertretende Leiterin der Kreismusikschule:
Der Lockdown durch die Corona-Pandemie hat mich in einer sehr arbeitsintensiven Zeit getroffen. In der Musikschule standen die Regionalvorspiele an, verbunden mit Schülervorbereitung, Moderation, Presseberichten, das Bewerbungsverfahren für unseren neuen Musikschulleiter lief auf Hochtouren, der D2-Kurs (anspruchsvoller Musiktheoriekurs für Blasinstrumente) des Kreismusikverbandes mit 14 Teilnehmern fand statt, daneben gab es den normalen Musikschulalltag mit Büro, Unterricht in den Schulen und im Fachbereich.
Und dann wird alles plötzlich ohne Vorwarnung auf den Kopf gestellt – auf der ganzen Welt – für jede Familie. Ich kann meine Eltern im Seniorenheim nicht mehr sehen, nicht zu meinen Enkeln fahren. Meine Arbeitsaufgaben ändern sich schlagartig. Ohne Vorbereitung sind Kurzarbeitergeld, die Unterstützung unserer Honorarkräfte, Rentner und Geringverdiener, Erstellung eines Hygienekonzepts, Materialbeschaffung von Hygieneartikeln, Organisation neuer Unterrichtsformen mit Lehrern, Eltern, Schülern und den damit zusammenhängenden Fragen des Datenschutzes die neuen Herausforderungen. Wie geht man an diese Fragen heran, wie schafft man vernünftige Lösungen der vielen Probleme? Welche Informationen sind für uns relevant?
In dieser Phase habe ich sehr viel Radio gehört. Die meisten Informationen bekam ich durch SWR 1. Und war vollkommen von den Musikbeiträgen überrascht, die sich in ihren Texten und Stimmungen problemlos auf unsere momentanen Sorgen sofort übertragen ließen. Da sind die Angst vor der Krankheit, vor der völlig ungewissen Zukunft, die Sorgen um die Familie, Kollegen und auch Schüler*innen mit ihren Familien. Hier half und hilft mir Herbert Grönemeyers Song „Der Weg“. „Gefühle haben sich gedreht….Um aufzugeben, Es wär auch zu früh, weil immer was geht….Das Leben ist nicht fair….Du hast der Fügung deine Stirn geboten, hast ihn nie verraten, deinen Plan vom Glück…. Ich gehe nicht weg. Hab meine Frist verlängert, neue Zeitreise, offene Welt.“
Es passiert viel Schlimmes, aber ich versuche, die schwierige Situation zu meistern. Auch dafür habe ich Songs. Deren Musik mit ihrer Melodie, Harmonie und Rhythmus geben mir Kraft. Z.B. Mike Oldfield – „Shadows on the Wall“, Adele – „Hello“, Nobody’s Girl’s – „What’ll I do“.
Zur Entspannung höre ich gerne Musik, die mich an meine Urlaube als Studentin, aber auch in den letzten Jahren erinnern. Z.B. Leo Rojas – „ElCondor Pas“, Raimy & Carlos Salazar – „The song of Ocarina“, Llora, Llora Corazon – Bolero maximo“.
Gemeinsam zu musizieren ist eigentlich aus meinem Leben nicht wegzudenken. Im Moment darf es nicht sein – außer jeden Sonntagabend bei „Musik von den Balkonen“. Die „Ode an die Freude“ gehört jedes Mal zum Abschluss dazu.
Im Leben geht es nicht immer nach meinem Plan. Manchmal bin ich selber daran schuld, wenn es anders wird, als ich möchte. Manchmal kommt man völlig unverschuldet in schwierige Phasen. Daran nicht zu verzweifeln, dafür steht für mich das Gebet und Lied von Dietrich Bonhoeffer – „Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“.
Viele Grüße, Ihre
Anneliese Hanstein
Titel für den angeknacksten Gefühlshaushalt
Jutta Gerhold, Chorleiterin der musikalischen Werkstatt, freie Redakteurin und pensionierte Lehrerein:
Die Notenblätter stehen auf dem Pult meines Flügels, fast jeden Tag spiele ich ihn einmal: "Unsern" Song 'Lean on me' von Bill Withers.
Er begleitet mich und meinen Frauenchor seit Jahren, war das Stück, an dem wir proben wollten, bevor Corona kam, und wird nach der Pause auch wieder aufgelegt werden. Anscheinend bedeutet es auch Stevie Wonder viel, der es bei Lady Gagas Livestream-Konzert "One World: Together at Home" gecovert hat. Ist ja auch ein Ohrwurm und sooo zutreffend im Text! Vor allem das "Call me, call me..." am Ende.
Und es gibt ein klassisches Werk, das mir in diesen Zeiten besonders am Herzen liegt: Edward Elgars "Enigma" Variationen, davon besonders die Vierzehnte. So richtig was für den angeknacksten Gefühlshaushalt. (Elgar porträtiert in jeder Variation einen Freund oder Verwandten, daher rührt der Name).
Schöne Grüße und bleiben Sie gesund
Jutta Gerhold
Sehnsuchtslieder voller Kontraste. Von Herbert und Udo bis hin zu Lemmy
Monja Roepke, begeisterte Veranstaltungsbesucherin, KUA- und Stadtratsmitglied, gibt gleich 10 Tipps zum Wochenende:
Musik hat in meinem Leben immer eine Rolle gespielt und hat mir in vielen Situationen geholfen. Herbert Grönemeyer begleitet mich seit meiner Jugend und gerade das letzte Album höre ich seit Dezember 2018 rauf und runter. Alle Lieder, die ich rausgesucht habe, höre ich immer wieder und nicht nur in den letzten Wochen. Sie passen auf alle Krisen die wir gerade zu bewältigen haben und es sind Sehnsuchtslieder. Ich hoffe das es kulturell bald wieder weiter geht. Kultur ist relevant für Freiheit und Demokratie und daher systemrelevant.
Liebe und Grüne Grüße
Monja Roepke
Nur den Kopf nicht hängen lassen - "That´s life"
Benjamin Breckner, Gastronom in der Weiherschleife und Kooperationspartner der letztjährigen Veranstaltungen im Theatersommer open-air in der Weiherschleife:
Auch wenn uns die Situation anfangs sprichwörtlich um die Ohren flog wie Stockhausens Helikopterquartett (um Gottes Willen nicht spielen bitte ????), haben mich tatsächlich zwei weitere Titel begleitet und motiviert.
Mein Musikgeschmack ist im Jazz- und Funk-Genre Zuhause und wenn mich ein Titel immer wieder dazu inspirieren kann weiter zu machen und den Kopf nicht hängen zu lassen, kann ich nur zitieren: "but i don't let it, don't let it get me down. 'Cause this fine old world it keeps spinnin' around" "that's life", von Mr Francis Albert "the voice" Sinatra.
Getragen von diesem Gedanken gilt es nur noch die Motivation aufrecht zu erhalten und dafür braucht es bei mir oft nicht mehr als die richtige Background-Mukke ????
"dean town" von vulfpeck ist ein Titel der keinen still sitzen lässt und die Dynamik ist für mich, wie Treibstoff für die Seele.
Bleiben Sie gesund.
Beste Grüße
Benjamin Breckner
Nur den Kopf nicht hängen lassen - "That´s life"
Benjamin Breckner, Gastronom in der Weiherschleife und Kooperationspartner der letztjährigen Veranstaltungen im Theatersommer open-air in der Weiherschleife:
Auch wenn uns die Situation anfangs sprichwörtlich um die Ohren flog wie Stockhausens Helikopterquartett (um Gottes Willen nicht spielen bitte ????), haben mich tatsächlich zwei weitere Titel begleitet und motiviert.
Mein Musikgeschmack ist im Jazz- und Funk-Genre Zuhause und wenn mich ein Titel immer wieder dazu inspirieren kann weiter zu machen und den Kopf nicht hängen zu lassen, kann ich nur zitieren: "but i don't let it, don't let it get me down. 'Cause this fine old world it keeps spinnin' around" "that's life", von Mr Francis Albert "the voice" Sinatra.
Getragen von diesem Gedanken gilt es nur noch die Motivation aufrecht zu erhalten und dafür braucht es bei mir oft nicht mehr als die richtige Background-Mukke ????
"dean town" von vulfpeck ist ein Titel der keinen still sitzen lässt und die Dynamik ist für mich, wie Treibstoff für die Seele.
Bleiben Sie gesund.
Beste Grüße
Benjamin Breckner
Eine Gitarre, gute Freunde und ein Lagerfeuer
Direkt aus dem Kulturamt, kommen die heutigen Tipps von Timo Fewinger:
Musiktitel von den Beatles und John Denver, habe ich ausgewählt, da sie mich an eine sehr schöne Zeit in meiner Jugend erinnern. Beim Camping mit Freunden am Lagerfeuer sitzen und zur Gitarre diese Lieder zu singen. Zu dieser Zeit machte ich mir noch kaum Gedanken über diverse Einschränkungen.
Man konnte sich“ frei“ bewegen ganz ohne Einschränkung. Die Gegenwart heute sieht leider etwas anders aus.
Passen Sie auf sich auf!
Ihr Timo Fewinger
Musik als sicherer Hafen
Sabine Schindler, Graphikerin für viele unserer Veranstaltungen und Festivals und regelmäßige Besucherin meint:
Weil Mascha Kaléko mir ohnehin schon lange am Herzen liegt und weil in diesen Zeiten Häfen so unendlich wichtig sind, und weil Musik immer ein Hafen ist … hier vier positiv-melancholische Mutmacher-Melodien aus meiner Musicbox. Dota Kehr und Max Prosa „Für Einen“, Melody Gardot „Morning Sun“ und „If the Stars were Mine“, Chilly Gonzales „Cello Gonzales“
Trüben Gedanken mit positiven Liedern begegnen
Michael Brill ist verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unserer Stadt und "nebenher" auch Vorsitzender des TuS Tiefenstein:
Beruflich befasse ich mich im Moment fast ausschließlich mit dem Thema Corona, viel anderes gibt es ja derzeit nicht zu berichten. Und auch privat mache ich mir natürlich viele Gedanken: Kommen meine Familie und ich gesund durch diese Zeit, wie wird unsere Gesellschaft nach der Corona-Krise aussehen, wird mein Sportverein den Lockdown überstehen? Musik hilft, die oftmals trüben Gedanken zu vertreiben. Da gibt es eine große Auswahl an positiven Liedern, allen voran der Udo-Jürgens-Klassiker „Immer wieder geht die Sonne auf“. Besonders schön ist die Version von seinem letzten Konzert im Duett mit Stefanie Suhner. Zum Ohren durchpusten auch gerne „Und wir leben“ von Die Toten Hosen. Und als alter Fußballer gehört natürlich die Fußball-Hymne dazu: „You’ll never walk alone“ von Gerry & The Pacemakers.
Bleiben Sie gesund.
Michael Brill
Friedenslieder, Protestsongs, Krautrock und Jazz. Eine Berliner Mischung
Lena, Bookerin für Live-Musik u. a. für unsere Jazztage:
Musik ist für mich Leben. Hören, Sehen und Empfinden - gerade Live-Musik ist seit jeher eines der wichtigsten Elemente für mich in meinem Leben. Meine berufliche Aufgabe liegt daher durchaus Nahe: Ich arbeite als Bookerin in der Live-Musik, genauer gesagt mit einem Schwerpunkt auf Jazz. Musikern und Musikerinnen bei ihren Planungen zu helfen, ihnen den Raum für Ihre Musik zu geben und organisatorisches von ihren Schultern zu nehmen, der herzliche Austausch und zumeist innige Kontakt sowie die Nähe zur Musik liegt mir dabei besonders am Herzen.
Dass die Kultur in Zeiten von solch hohen (wenn auch absolut nachvollziehbaren) Sicherheitsbeschränkungen so bitterlich leiden muss, dass das Sprachrohr von Live-Musik so adhoc beschränkt wurde, macht mich zwischendurch sehr nachdenklich. Der große Zusammenhalt und die Solidarität untereinander in dieser Misere tröstet da umso mehr. Dennoch: Ich genieße Musik weiterhin zutiefst daher fällt mir die Frage nach meinen aktuellen Lieblingsstücken nicht sonderlich leicht, so sind es immer schon viele verschiedene Künstler*innen, vielseitige Kompositionen, die mich beeindrucken und mich in ihren Bann ziehen.
Lustiger Weise fühle ich mich zur Zeit erinnert an meine Kindheit: Aufgewachsen bin ich mit Jazz und Blues (mit Platten u.a. von Keith Jarrett, Joni Mitchell, Leonard Cohen und Maceo Parker) und einer Fülle an wunderbaren Friedensliedern der frühen 80er, herrliche Protestsongs, durchaus zum Teil auch gespickt mit einer guten Prise Krautrock - auch nach Jahrzehnten kenne ich die Liedtexte nahezu auswendig. Ein schönes Beispiel sind hier die Stücke von Ape, Beck und Brinkmann oder den Bots.
Wenn ich einen Blick auf meine aktuelleren Platten und CDs lege, die in letzter Zeit in Dauerschleife liefen, finde ich dort - neben den von mir sehr geliebten Platten der Künster*innen, mit denen ich alltäglich zusammenarbeite (u.a. SHALOSH, Julia Kadel, Eva Kruse, Blick Bassy, Lily Dahab, Der weise Panda, Mélissa Laveaux, Julia Biel, Rolf Kühn) - u.a. GoGo Penguin, Jodymoon, Ólafur Arnalds oder Fink. Hört doch mal rein, vielleicht machen Euch ja die einen oder anderen hier aufgeführten Musiker*innen ebenso viel Freude wie mir:
Bleibt gesund & haltet durch!
Mit einem lieben Gruß aus Berlin
Lena Müller (Handshake Booking)
Vokale Klänge und Brahms gegen Kammermusik-und Lied-Entzug
Kathrin Klein, künstlerische Leiterin Kosmos Kammermusik und Pianistin, aufgewachsen in „our little town“:
Die Corona-Krise ist für viele Menschen gerade sehr belastend und auch mit vielen Unsicherheiten verbunden. Auch den Musikern geht es so. Unsere Konzerte fallen aus und alle vermissen das gemeinsame Musizieren und die Begegnung mit dem Publikum sehr. Normalerweise höre ich nur wenig Musik, weil ich sonst den ganzen Tag davon umgeben bin, aber letzte Woche hatte ich tatsächlich das Bedürfnis, eine CD einzulegen.
Normalerweise komme ich mit Renaissance-Vokalmusik nur wenig in Berührung, denn Klavier kommt dabei nie vor, aber der Klang menschlicher Stimmen hat für mich tatsächlich etwas Tröstliches. Hier als Beispiel das Madrigal "Draw on, sweet night" von John Wilbye. Von dort aus ist der Weg zu den King's Singers und ihrer Beatles-CD nicht weit, die ich ebenfalls mit Genuss gehört habe, denn die Arrangements finde ich wirklich gut. Möchte man seine Stimmung heben, sei die CD dafür wärmstens empfohlen!
https://www.kingssingers.com/products/beatles-connection/
Manche Tracks findet man auch mit geringfügig anderer Ensemblebesetzung auf youtube.
Tatsächlich empfinde ich gerade einen echten Kammermusik-und Lied-Entzug. Deswegen für diejenigen, die über eine halbe Stunde tief in die Welt der Kammermusik eintauchen wollen, mein Lieblings-Kammermusikwerk: Brahms' 3. Klavierquartett und wer Lust hat, kann auch mir und meinem Duopartner Manuel Adt bei einem Schuberts "Taubenpost" zuhören, das vielleicht auch Hoffnung macht:
Hoffentlich können Konzerte und auch andere öffentliche Veranstaltungen nach dem Sommer wieder stattfinden und die Vereinsamung, in die viele derzeit verfallen, wieder aufgehoben werden!
Bis dahin alles Gute!
Kathrin Isabelle Klein
Lebenslange Wegbegleiter und Hoffnung auf eine schöne Zukunft
Nachgefragt bei unserer Kollegin, Sabrina Reidenbach, aus dem Kulturamt:
Ich war 7 Jahre alt als ich mich im Familienurlaub in Italien befand. Weltmeisterschaft 1990 in Italien. In diesem Jahr gab es erstmals bei einer Fußball-WM einen offiziellen WM-Song. „Un’estate italiana“ („Ein italienischer Sommer“) von Gianna Nannini und Edoardo Bennato (Melodie von Giorgio Moroder). Woran ich mich noch erinnern kann? Sommer, Sonne, gut gelaunte und fröhlich feiernde Menschen. Irgendwie waren wir damals alle ein bisschen Italien. Und es lief immer wieder dieser eine unglaublich emotionale Song von Gianna Nannini im Radio!
Und seither ist er ein stetiger Wegbegleiter in meinem Leben. Er zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und erweckt schöne Erinnerungen an eine unbekümmerte Zeit!
Ein anderer besonderer Song ist von U2, einer irischen Rockband, die 1976 gegründet wurde, mit dem Titel „Beautiful Day“. Ein sehr ausdrucksstarkes Lied. Die Band hat unzählige Topsongs hervorgebracht bei denen es schwer war, sich für einen zu entscheiden. Aber die Wahl ist getroffen. U2, ein Wegbegleiter meiner Jugend!
Liebe Grüße von
Sabrina
Kulturamt Idar-Oberstein
Musik ist Lebensqualität oder auch ein Stück Revolte
Sonja Redmer, Jahrgang 1954, ehemaliges Stadtratsmitglied Idar-Oberstein, Vorstandsmitglied im Verein DIE SCHNECKE – Forum für Kultur und Gesellschaft e.V.
Musik gehörte immer schon für mich dazu. Sie war einfach da, sie war einfach ein Stück Lebensqualität und zum Teil ja auch ein Stück „Revolte“, je nachdem, was man hörte.
Musik konnte man zu meiner Kindheits- und Jugendzeit nur im Radio empfangen, selbst musiziert haben wir in unserer Familie nicht. Wir hatten ein Radio in der Küche und ich hatte ein Radio in meinem Zimmer. Außerdem hatte einer meiner älteren Brüder einen Plattenspieler, auf dem er sehr oft Freddy Quinn spielte. Einige Lieder kann ich heute noch auswendig. Darüber hinaus hatten wir ein Kofferradio, das man überall mit hinnehmen konnte. Beim Spazierengehen mit meinen Freundinnen hatte ich das oft dabei, wobei die immer sagten, man bräuchte ja gar kein Radio, ich könnte ja alle Lieder auswendig. Im Radio hörte ich immer Radio Luxemburg mit dem genialen Camillo Felgen, der die Hitparade moderierte. Später hörte ich ab seiner Gründung SWF3, heute SWR3. Diesem Sender bin ich bis heute treu geblieben und ich höre ihn jeden Tag, wenn ich Radio einschalte, zu Hause oder im Auto, weil es hier eine tolle Mischung zwischen internationalen und deutschen Liedern gibt, aber auch allumfassende Informationen zu allen wichtigen Themen der Zeit.
Meine ersten Singles, die ich kaufte bzw. geschenkt bekam waren „DU“ von Peter Maffay, die Monkees „Daydream Believer“ sowie „The Legend of Xanadu“ von Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick and Tich.
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich sehr unterschiedliche Musikrichtungen gehört und gemocht. Wolf Biermann, Konstantin Wecker, Klaus Hoffmann, Leonard Cohen, französische Chansons, aber auch sehr viel klassische Musik und Musicals. Viele Lieder sind mit Ereignissen verbunden. So bekomme ich heute noch eine Gänsehaut, wenn ich Enyas Lied „Only time“ höre und an die Anschläge vom 11. September 2001 denken muss. Aber auch schöne Sachen, die sich ins Gedächtnis eingegraben haben. Unter anderen war das Lied „Popcorn“ von Hot Butter 1972 ein großer Hit, damals habe ich meinen heutigen Ehemann kennen gelernt.
Was ich mir die letzten Tage wieder im Internet angesehen habe, ist Leonard Cohens „Dance me to the end of Love“. Es ist ein schönes Lied, ein berührendes Video, das ich auch im Jüdischen Museum in New York gesehen habe. Es berührt einen zutiefst, auch wenn man den Hintergrund weiß, dass nämlich Cohen das Lied geschrieben hat nach einem Besuch des ehemaligen KZ Auschwitz. Deshalb kommt darin auch die „burning violin“ vor. Und was mich auch immer noch berührt, ist das Lied von Mary Hopkin „Those were the days“. Das Video selbst ist nicht spektakulär, man sieht ihm an, dass es in den 1960er-Jahren aufgenommen wurde. Der Text berührt mich sehr, denn es handelt von der Vergänglichkeit der Zeit und dass man, wenn man jung ist, glaubt, dass das Singen und Tanzen nie enden wird, es aber dann doch so kommt, aber man seine Träume bewahren kann.
Ihre Sonja Redmer
Der Klang meines Lebens
Dietmar Schuch, bekennender Genießer, Weinhändler und Mitorganisator verschiedener musikalischer Veranstaltungen in unserer Region über die Rolle von Musik in seinem Leben und seine „Lieblingslieder“
Aufgewachsen als Einzelkind in einem kleinen Dorf ohne ÖPNV, damals täglich beschallt durch Musik aus dem ersten selbstersparten Investitionsgut waren die Lieder der frühen 70er Ausdruck und Kanal für alle Emotionen eines Heranwachsenden – und das ist Musik für mich bis heute geblieben.
Ausdruck von Freude, Tanzbarkeit, aber auch Wehmut, Leid und politische Statements – in keiner anderen Region unserer Welt wird das konsequenter zusammen gebracht, als in der Musik Afrikas. Und daher beginne ich die Liste meiner Lieblingslieder mit Rossy, in Madagaskar ein Superstar auf höchstem technischem und musikalischem Niveau und trotzdem in Europa fast unbekannt. Mich erinnert er zudem an einige der glücklichsten Nächte meines Lebens (madagassische Konzerte beginnen i.d.R. um 22.00 Uhr und enden mit gemeinsamem Kirchgang am nächsten Morgen, oft nach mehr als 12 Stunden, in denen aus Tanzen Trance wird):
Es gibt für mich kein absolutes Richtig oder Falsch, Schwarz oder Weiss. Nur die Grundwerte von Toleranz, Pazifismus und Humanismus, das Grundrecht auf Migration, gegen Rassismus und Nationalismus sind für mich nicht zu diskutieren. Wie schön, daß es in Deutschland 2 Songpoeten gibt, die diese Grundwerte in vollendeter Form formulieren können: Konstantin Wecker, nachfolgend mit einem Konzertausschnitt von der Donauinsel Wien, mittlerweile meine gefühlte zweite Heimat und Heinz Rudolf Kunze, nach langen Jahren von depressiv geprägter Gefühlsschwurbelei mit seinem allerneusten Album zurück auf der Wutspur:
In meiner zweiten Heimat Wien durfte ich in der Arena, einem ehemaligen Schlachthof, heute ziemlich unperfektes, alternativ wirkendes Kulturzentrum vor geschätzt weniger als 1000 Zuschauern Billie Idol und im letzten Jahr Skunk Anansie erleben. Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Konzert von Skunk Anansie, leider in nicht perfekter Qualität, da wohl mit dem Handy gefilmt. In und um Wien gibt es einen weiteren „Helden“ der Musikgeschichte, der mit Freunden meist kleinere, intime und sehr gefühlige Konzee in Clubs, Kinos oder Theatern gibt. Bei uns war Willi Resetarits nur als seine Kunstfigur „Ostbahn Kurti“ bekannt, doch eigentlich ist er ganz anders:
Eines der beeindruckendsten Konzerte meines Lebens konnte ich vor 2 Jahren in Darmstadt erleben. In einer gut gefüllten Halle mit schlechter Akustik und hohen Hintergrundgeräuschen durch das Publikum wurde es vom allerersten Ton an mucksmäuschenstill: Asaf Avidan, israelischer Sänger, steht wie kaum ein anderer für Weltoffenheit und sexuelle Selbstbestimmung fernab aller Vorurteile und Regeln – und so ist auch seine Musik!
Doch kommen wir zurück auf die regionale Kulturszene, die dank einiger Akteure großstädtisches Niveau hat – und das nicht nur mit populärer Musik, sondern auch mit Theater, Kabarett und Klassik. Stellvertretend für viele andere liegen mir insbesondere Blue Note e.V. und der Saal Dahlheimer in Hottenbach ganz besonders am Herzen – wie schön, daß die Zusammenarbeit der beiden Akteure vor 2 Jahren ein ganz besonderes Trio in den Hunsrück brachte – umjubelt von der Fachpresse als Musik in einer neuen Dimension, Violons Barbares.
Ich bin glücklich ein ganz kleines Rädchen im Musikleben unserer Region mitdrehen zu dürfen. Früher als Anhängsel der Musikredaktion FAN, heute als Ratgeber bei der Programmgestaltung bei HaJo Böß in Schwollen (Sarrebruck Libre oder Ronnie Taheny kamen aus meiner Schublade) und der Hofbühne Müller wollte ich dort schon immer The Shanes aus Trier spielen lassen, doch leider war die Bühne für ihre Hard-Polka nie groß genug. Annette Strohm hätte die Band wohl ertragen – hier ein kurzer Ausblick auf das, was Euch da erwartet hätte.
Mit einem großen Dankeschön an Annette Strohm und ihr Team vom Kulturamt, aber auch an all die anderen Protagonisten im Musikleben unserer Region (von Shorty, Bärenbach bis zu den Machern von Spießbratenfest und Roarer Maad) möchte ich 3 besonderen Herren das Schlußwort geben, Wader, Wecker, Mey!
Ihr Dietmar Schuch
Das Beste draus machen - auch im Glauben an Gott
Daisy C. Black - Hochzeitssängerin aus dem Kreis Birkenfeld (www.hochzeitssaengerin-daisy.de) und Sängerin bei der Golden Swing Big Band Idar-Oberstein:
Eigentlich hätte vor 2 Wochen die Hochzeitssaison gestartet und ich hätte für meine lieben Brautpaare gesungen, das fällt nun leider aus. Wer hätte gedacht, dass uns eine Krankheit so beherrscht und unsere Welt so dermaßen lahm legt. Nun unterstützen wir uns gegenseitig darin neue Termine zu finden und wenn möglich, alle Dienstleister in den neuen Termin mitzunehmen.
Musikalisch geben mir folgende Songs Kraft in dieser Zeit. „Silbermond – Machen wir das Beste draus“ Ein Song, der nicht besser in diese Zeit passen könnte.
Und genauso der Song “Oceans von Hillsong United“. Da ich sehr gläubig bin und die Kraft für mich auch im Glauben an Gott zu finden ist, ist dieser Song einfach wunderbar.
Ganz liebe Grüße und bleibt vor allem gesund!
Daisy
Für den perfekten Song: Melodie und Text mit Hand & Fuß
Sonja Gottlieb, Schmuckgestalterin aus Idar-Oberstein:
Als freischaffende Sängerin und Schmuckgestalterin nahm die Musik immer einen großen Raum in meiner Zeit ein. Nicht nur als Solosängerin, sondern vor allem auch in Formationen wie dem Edelsteintrio (Internationale Folklore, Schlager) oder Dreydele (Klezmer u. jiddisches Lied) sowie diverser Chöre. Dieser Raum ist zur Zeit finster. Keine Auftritte, keine gemeinsamen Proben, kein Verdienst. Die Aufnahmen unserer CDs, (Infos auf meiner homepage: www.sonjagottlieb.de) kann ich anderen Menschen empfehlen, selber vermeide ich sie anzuhören, denn es schmerzt zu sehr.
Titel von Liedermachern die ich z.Zt. aufbauend finde sind z.B. von Konstantin Weckers neuer CD Weltenbrand: Nur dafür lasst uns leben, oder All die unerhörten Klänge. Gerne höre ich immer noch in Nostalgie Ina Deter, u.a. mit Deutschland ein Wintermärchen oder Du hast ne Ladung Dynamit. Bei der Arbeit in meinem Schmuckatelier, die auch ohne Aufträge weitergeht, höre ich oft Santiano: Frei wie der Wind, Lieder der Freiheit usw.
Es gibt viele verschiedene musikalische Stilrichtungen die ich gerne höre, aber vor allem liebe ich es, wenn Musik Melodie hat. Wenn der Text dann auch noch Hand und Fuß hat, ist es perfekt.
Sonja Gottlieb
Von Harfen, Flöten und Mister Leonard Bernstein
Bettina Wegmann, Leiterin des Frauenchors "Cantabile":
(und seit ihrer Pensionierung 2018 endlich auch wieder selbst Musizierende)
Die proben- und veranstaltungslose Zeit verschafft mir zusätzlichen Freiraum, um mich endlich wieder verstärkt dem eigenen Musizieren und konsequenten Üben zu widmen, z.T. einfach zum puren Selbstvergnügen, zum anderen aber auch im Hinblick auf hoffentlich bald wieder mögliches Ensemble-Spiel.
Ralph Vaughan Williams (1872-1958): Fantasia on Greensleeves, komp. 1910.
Mit dem New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein, kammermusikalisch mit Streichquintett und Harfe und Flöte oder solistisch mit Klavier (das ist das, was ich dann übe) und Bratsche (mit Aurelien Petillot oder Kriangsak Raksadeja, dessen 1560 von dem italienischen Geigenbauer Gasparo da Salò aus Brescia gefertigte Viola einen wunderschönen Klang hat). Die Kompositionen von Williams orientieren sich sowohl an Alter Musik (Henry Purcell) als auch an spätromantischen (Unterricht bei Max Bruch und Maurice Ravel, Freundschaft mit Gustav Holst) und volksmusikalischen Elementen. Großer Einfluss auf Benjamin Britten und Michael Tippett...
Mein 2. Standbein, die Flöte, hatte ich bereits vor einiger Zeit wieder ausgepackt. Zusammen mit meinem lieben, jüngst verstorbenen Kollegen Klaus Gerhold und seiner Frau Jutta Gerhold u.a. haben wir mit der Alt-Blockflöte spielbare Telemann-Trio-Sonaten mit großer Freude musiziert. Wir versuchen, das fortzusetzen, zur Zeit halt jeder für sich... Das Cello fehlt - der Klang und der Mensch, der es gespielt hat!
Und so bleibt noch Energie für Lieblingsstücke, die ich schon immer mal spielen wollte: Debussy "Syrinx" oder
Arthur Honegger: Danse de la chèvre - in der Aufnahme mit der jungen Flötistin Léa Villeneuve kommt der Kontrast zwischen einer elegischen Hirtenmelodie und munteren Sprüngen der Ziege wunderbar zum Ausdruck.
Eher beruhigende keltische Harfenmusik begleitet mich am Schreibtisch, wenn ich die Angelegenheiten meiner im Februar verstorbenen Mutter bearbeite, z.B. "Mai-Groove", eine Komposition des Harfenisten Christoph Pampuch, von dem meine Mutter unterrichtet wurde, als sie mit 66 Jahren (Hut ab, Mami!) mit dem Harfespielen begann.
Mit Chormusik beschäftige ich mich zur Zeit nur, um noch die eine oder andere schöne Zugabe zu finden für das Cantabile-Konzert, das wir auf den 13./14. November verschoben haben. Aber darüber werde ich hier bestimmt nichts verraten! Lassen Sie sich überraschen!
Corona-Rap mit selbst gedrehtem Video-Clip aus den Staaten
Wir meinen, cooler Schwiegersohn!
Hier kommt ein Videoclip Tipp. Der Musiker & Regiseur ist der Schwiegersohn meiner in den USA lebenden deutschen Freundin, der die Ausgangssperre zum Erstellen eben dieses coolen Videoclips nutzt.
Generell ein großartiger Künstler! Viel Spaß dabei!????
Liebe Grüße
Anette Hahn
https://www.instagram.com/p/B-nYImyDQQK/?igshid=1i8faqkhi0cks
"Radio Harmony" und dann den Verstärker auf LAUT
Peter Peters ist einer unserer zuverlässigen Aufbauhelfer bei Kulturveranstaltungen und Bäckereimitarbeiter. Auf harmony.fm dreht er auf:
Sowohl Corona- als auch krankheitsbedingt verbringe ich momentan die Zeit zu Hause. Und um der Stille entgegenzuwirken, läuft das Radio die meiste Zeit. Da habe ich mit "harmony.fm" einen Radiosender entdeckt, der weniger Gesprochenes sondern mehr Musik sendet, aus den 70er, 80er und 90er Jahren. Superstars, die man immer hören kann. ABBA, Dire Straits, Pink Floyd, Whitney Houston, Boney M, Bangles oder Toto werden da beispielsweise gespielt. Musik von rockig bis poppig. Manchmal betreibe ich dabei auch meine Lichtanlage, die mit Moving Head und anderen Lichteffekten discoähnliche Stimmung verbreitet. Wenn dann zum Beispiel "Summer of 69" von Bryan Adams kommt, So far away von den Dire Straits oder Our last summer von ABBA ,dreht man die Lautstärke gerne mal höher. Und wenn man genug Abstand hält, dann ist es auch nicht zu laut…
Ich wünsche allen Gesundheit und viel Spaß mit Musik in dieser Zeit.
Viele Grüße von Peter Peters
Klassik trifft Jazz im 250. Beethoven-Jahr
Heiner Schneider, Vorsitzender des Stummorgelvereins und Kooperationspartner für die Kammerkonzertreihe „Kosmos Kammermusik“ mit inhaltsvollen Links zu Beethoven und Bach:
Natürlich nutze ich die Zeit, um noch mehr Musik als sonst zu hören bzw. auch zu sehen: "Dank" Corona ist leider kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen, dass wir in diesem Jahr 250 Jahre Beethoven feiern dürfen. Unter folgender Adresse finden Musikfreunde viele Angebote:
https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Musik-und-Kultur/Beethoven-Jahr/Startseite
Bereits gesendete Konzertübertragungen finden sich in der arte-Mediathek:
https://www.arte.tv/de/videos/RC-018262/ludwig-van/
Als "alter" Beethoven-Fan habe ich mir natürlich schon einige angeschaut.
An Karfreitag gab es eine sehr beeindruckende Aufführung von Bachs Johannes-Passion für Solo-Tenor, Cembalo und Schlagwerk (besonders beeindruckend!!). Der Live-Stream kam bei mir leider mit schlechtem Ton und Bild an. Deshalb habe ich mir die technisch viel bessere Aufzeichnung im MDR-Fernsehen angesehen, die auch in der MDR-Mediathek zu finden ist:
https://www.mdr.de/kultur/themen/video-399658_zc-2f80f196_zs-7bf28a89.html
Jazz zur Abwechslung darf bei mir natürlich auch nicht fehlen. So habe ich Schallplatten (Das sind die großen schwarze Scheiben!) vom leider viel zu früher verstorbenen Eugen Cicero z.B. In Town ausgegraben und mit Begeisterung gehört. Dazu kamen Aufnahmen mit Barbara Dennerlein, die wir ja im vergangenen Jahr live in Offenbach-Hundheim mit einem beeindruckenden Konzert erleben durften.
Herzliche Grüße
Heiner Schneider
Die 60er und 70er "seg´ ma wieder"
Barbara Biegel, ehemaliges Mitglied im Kulturausschuss Idar-Oberstein, hat gestöbert:
Ich habe die schöne Lister der Songs von Pfarrer Kindermann und den Anderen gelesen und mir auch angehört. Da ich ja schon der etwas älteren Generation angehöre, sind meine Lieder auch schon so aus den 60-70 Jahren. Musik war bei uns zu Hause schon immer ein großes Thema. Mein Urgroßvater war Pfarrer und so wurden seine Enkel auch mit viel Musik erzogen. Meine Mutter, sie spielte Klavier, legte viel Wert auf Gesang und Musizieren. So spielte ich jahrelang im Schülerorchester der Marktschule ,unter Herrn Eigner, die Altflöte. Zu meiner Kindheit fand ich das Lied von Peter, Paul und Mary : This Land is Your Land, ganz toll, genau wie der Song von Percy Sledge: When a Man Loves a Woman. Beim Tod meines Mannes haben mir die Lieder von Nadja Adam: Die Liebe bleibt und das Lied von Andreas Gabalier: Amoi seg´ ma uns wieder ,sehr über die schwere Zeit hinweg geholfen.
Mit lieben Grüßen
Barbara Biegel
Italienische Liedermacherfamilie trifft auf Orchester und Chor
Lukas Herzog, Vorsitzender des Offenen Kanals, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Mainz und freier Journalist mit seinen musikalischen Highlights:
Arturo Márquez: Danzón No. 2 - Inzwischen so etwas wie der "signature song" des Simón Bolívar Youth Orchestra und ein brilliantes Stück Orchestermusik, das zeigt, wie zeitgenössische "ernste" Musik sein kann. Mitreißend - rythmisch - emotional. Ich bekomme jedes Mal gute Laune, wenn ich das höre.
Pippo Pollina: Passa il tempo - "Die Zeit vergeht" ist ein bisschen wehmütig, aber trotzdem wunderschön. Und außerdem eine großartige Werbung für den noch viel zu unbekannten aber dafür umso großartigeren italienischen Liedermacher Pippo Pollina. Vor einigen Jahren war Pollina mal im Stadttheater zu Gast und Erhard Hahn kommentierte damals, dass das ja für einen gestandenen Musikredakteur eine handfeste Überraschung gewesen sei. Empfehlenswert ist eigentlich die gesamte Musikerfamilie Pollina: Sein Sohn Julian ist eher als Faber bekannt und seine Tochter mit dem ebenfalls empfehlenswerten Duo Steiner & Madlaina.
ANÚNA in Concert - Der irische Chor ANÚNA hat gerade ein komplettes Konzert frei zur Verfügung gestellt - und wer ein bisschen was an Chormusik hat, wird hier sicher nicht enttäuscht. Schon das Eröffnungsstück Media Vita jagt mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Das Konzept des Chors, bei dem der Dirigent im Chor steht und im Chor unterschiedliche ausgebildete Stimmen nebeneinander stehen, ist schon besonders. Und dass ich Anúna überhaupt kenne, ist dem Theatersommer zu verdanken.
Zugegeben, eine ungewöhnliche Auswahl. Aber es sind ja auch ungewöhnliche Zeiten ;)
Vielen Dank und liebe Grüße
Lukas
Südstaaten-Rock und Country zum Entschleunigen!
Die heutigen Musiktipps kommen direkt aus dem Kulturamt, von Mitarbeiter André Thommes:
Oftmals sind es die einfachen Dinge im Leben, die unsere Zeit lebenswert machen. Chicken Fried, Southern Rock der Zac Brown Band bringt dies´ ganz gut auf den Punkt: Insbesondere in der zweiten Strophe geht es darum, diese Dinge Wert zu schätzen. Nicht das Haus, das Auto oder das Preisschild an den Klammotten zeichnen uns Menschen aus. Einfach mal rückbesinnen auf das „Simple life“ in Jeans, natürlich mit Musik und "frittiertem Hühnchen“.
Um Rückbesinnung auf das Wesentliche geht´s auch in Luckenbach Texas (Back to the Basics of Love) einem Countryklassiker des „Outlaws“ Waylon Jennings. Nicht höher, breiter, teurer bauen als die Meiers von nebenan – einfach mal aus dem gestressten Alltagsleben ausbrechen, auf´s Land fahren und sich „erden“, was wir Menschen leider viel zu selten tun, da wir zu sehr mit unserem Alltag beschäftigt sind - jetzt haben wir (ungewollt) die Zeit dazu. Zusatzinfo: Den besungenen Ort gibt es tatsächlich, ein Drei-Einwohner-Nest in den texanischen Bergen und seit den 70ern Mekka der Countryszene mit täglichen Konzerten: https://www.luckenbachtexas.com
Chris Stapleton, in Europa eigentlich nur bekannt durch sein Duett "Say something" mit Justin Timberlake, hat für mich ebenfalls einen passender Song für diese ungewöhnlichen Zeit parat: Parachute - gerade jetzt für andere da sein, für andere ein „Fallschirm“ sein, finde ich sehr passend in Zeiten von Nöten und (Existens)ängsten.
Seien Sie ein Fallschirm für andere, genießen Sie von Zeit zu Zeit das "einfache Leben", auch über diese schwere Zeit hinaus!
Ihr
André Thommes
Das musikalische Osternest für die Feiertage!
Zum Osterfest weiten wir unser Carepaket aus! So haben wir zum Beispiel mit Pfarrer Rüdiger Kindermann und dem Diakon Stefan Stürmer gesprochen, die jedes Jahr unseren Gospel-Gottesdienst bei den Jazztagen durchführen, mit dem Theater Anu, bekannt von unserem Theatersommer und natürlich mit weiteren Bürgern der Stadt.
Beginnen möchten wir mit Pfarrer Rüdiger Kindermann, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Idarbachtal:
Früher lief von morgens bis abends das Radio. Heute höre ich Musik trotz einer ansehnlichen CD-Sammlung nur noch vom Radiowecker oder im Auto. Oder im Gottesdienst (auch und gerade Jazztage und Spießi!) und bei seltenen Konzertbesuchen. Mein Schwerpunkt geht dabei in Richtung Rock & Pop, Chanson/ Liedermacher und Gospel und zwischendurch auch einmal Blues. Tagsüber kann es dann mal richtig krachen: Deep Purple, The Who, Queen, Meat Loaf und Co. - und das ziemlich laut! Abends darf es eher etwas Ruhiges sein. Vorzugsweise dann Musik aus den 70er und 80er Jahren. Zur klassischen Literatur habe ich nie wirklich einen Zugang gefunden, das ist nicht mein Ding. Dennoch weiß ich, dass viele Menschen gerade in den großen klassischen Symphonien und Oratorien Zuspruch, Mut und Zuversicht erfahren, mit diesen herausfordernden Zeiten umzugehen. Und so wie jeder Mensch neben den von Gott gegebenen eigenen Talenten auch einen eigenen Geschmack hat, ist dies gut und richtig und wichtig!
Meine musikalischen Stimmungsaufheller (nicht immer die Texte!) gegen den Corona-Blues:
Killers „Human“
Coldplay „Viva la vida“
Belinda Carlisle “Leave a light on”
oder auch aus unserem evangelischen Gesangbuch die Nr. 673 „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe“.
Bleiben Sie behütet, gesund und heiter!
Rüdiger Kindermann,
Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Idarbachtal
Ein musikalischer Ostergruß von Diakon Stefan Stürmer:
Meistens höre ich tagsüber eine Mischung aus Chillout, Soul und Smooth Jazz, die mir guttut und innerlich abschalten und zwischendurch immer mal wieder zur Ruhe finden lässt. Es ist eine insgesamt „gefühlige“ Musik gegen den „Corona-Blues“.
Und wenn ich mir aber in diesen Tagen vor Ostern Zeit nehme und ein Buch oder einen Artikel lese, höre ich gerne auch mal Keith Jarrett, bevorzugt das Köln Konzert.
Die widrigen Umstände unter denen es entstand sind bis heute legendär. Jarrett war nach einem Konzert aus der Schweiz im Auto angereist, grippegeschüttelt und todmüde. Gleichzeitig war der Flügel eine Zumutung, verstimmt und hakelig. Doch zum Glück haben die Tontechniker das Konzert mitgeschnitten: für interne Zwecke!
Für mich ist gerade diese „außergewöhnliche“ Aufnahme ein gutes Beispiel dafür, dass man durch die jeweiligen Umstände manches entdecken kann, was man in unserem sonst so durchgetakteten Alltag nicht erkennen würde.
Deshalb hoffe ich, dass es trotz der aktuell vorherrschenden Umstände der Corona-Krise gelingt, neue, unerwartete Entdeckungen zu machen.
In diesem Sinne wünsche ich trotz allem: Frohe Ostern
Diakon Stefan Stürmer
Klaus D. Desinger, Redakteur des WochenSpiegel meint:
Irgendwie passen diese Songs gerade in die Zeit, denn es finden sich viele Helden einerseits und andererseits bleibt dem einen oder anderen auch vielleicht etwas Zeit, mal nichts zu tun oder zu träumen:
David Bowie „Helden“ und Max Raabe „Der perfekte Moment“
Karl-Heinz Schuck, Geschäftsführer des Gospel und Pop Chor Idar-Oberstein, empfiehlt "Nicht den Glauben verlieren":
Durch den Gospel und Pop Chor Idar-Oberstein fühle ich mich der Musik doch sehr verbunden. In ein musikalisches Care-Paket würde ich von der Gruppe Journey "Don't stop believin" packen, da man nie aufhören sollte zu glauben, dass am Ende alles gut wird... weil, wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende ;-)
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Schuck
Theater für zuhause:
Auch das von vielen in Idar-Oberstein und Umgebung heißgeliebte Theater Anu hat uns eine besondere Osterentdeckung beschert. Und zwar ganz neu erarbeitet weil direkt und draußen gerade nichts möglich ist für Theatermacher: Yunus, das Abenteuer aus Scheherazade. Die Abenteuerreise funktioniert ganz wunderbar als filmische Hörreise für die ganze Familie.
Alle Folgen leicht zu finden unter: www.theater-anu.de
Damit schließen wir unser Osternest und wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe und gesunde Ostertage!
Stöbern Sie gerne noch weiter, Sie finden weiter unten auf der Seite noch viele spannende Musiktipps u.a. auch auf für Kids!
Bleiben Sie Gesund!
Ihr Team vom Kulturamt IO
Frieden, Power, Glücklichsein und ein Flashmob für Zuhause!
Einen bunten Strauß an Liedern in unterschiedlichen Versionen empfiehlt uns Bahara Zschernack, vom Frauennotruf Idar-Oberstein:
Ich empfehle Fjarill - Ukuthula (bedeutet in der Sprache der Zulu "Frieden"), denn ich denke, das ist gerade das was wir brauchen, innerlich und äußerlich! Und es gibt auch einen Bezug zum Frauenmusikfestival - da ist die Gruppe 2015 aufgetreten. Es gibt einen Mitschnitt von einem Konzert, wo man das Lied gut mitsingen kann wer das Lied mitsingen will, aber erst nach einem humorvollles Intro, der Einstieg in das Lied beginnt bei 3:45. Das zweite Video zeigt den Titel als Flashmob in einem Hamburger Einkaufszentrum. Wenn ich das sehe, dann passiert jetzt sowas gerade in meiner Fantasie, um öffentliche Plätze wieder zu beseelen.
Im Lied der weltweiten One Billion Rising Aktion, Break the chain 2012 geht es um die Power und Unversehrtheit von Frauen und Kindern, das wünsche ich von Herzen allen, die jetzt Zuhause sind! Alternativ in der gerappten Variante von 2013 von der Rapperin Sookee, aus Berlin mit dt.-türk. Wurzeln. Das Video hat lokalen Bezug: Karin Heisecke, die damals noch bei V-Day gearbeitet hat, hat das Video produziert.
Gesang aus Plum Village, also etwas Buddhistisches in Gedenken daran, dass zur Zeit noch nicht einmal Gottesdienste oder ander spirituelle Zusammenkünfte statttfinden können! Chanting as a River. Die Botschaft ist da auch klar: Mögen alle Wesen glücklich sein! Vielleicht eine Möglichkeit, sich da meditativ einzuklinken... ...oder auch mal wieder Tanzen: Sodade von Cesaria Evora in einer Fassung mit Elefttheria Arvanitaki.
Alternativ höre ich noch supergerne Mari Boine Persen, z. B. Gula Gula oder I come from the other Side und zu guter Letzt, das Lied von den Zellen, die Glücklich sind!
Musik, die uns mit Euch verbindet!
Heute stehe die Kids im Mittelpunkt! Mit Tipps aus dem team der Jugendarbeit in Idar-Oberstein:
Für alle die auch in ungewöhnlichen Zeiten gerne einmal in die Kinder-Lieder-Hits unserer Kinder-Kultur Tage eintauchen möchten, empfehlen wir Euch zunächst eine unserer Heldinnen, die 2020 in Idar-Oberstein aufgetreten wäre:
Suli Puschban & die Kapelle der guten Hoffnung mit ihrem Song Wir stehen auf von der neuen CD RETTE MICH. Ein Song, mit dem wir uns alle gegen Diskriminierung, Mobbing, Ausgrenzung und Rassismus aussprechen und versprechen uns mit Courage für Liebe, Akzeptanz und Vielfalt im Zusammenleben einzusetzen.
Für alle hungrigen Mäuler unter Euch empfehlen wir Pelemele, die Euch ein Pizza Rezept rappen! Probiert´s mal aus!
Und um endgültig unsere „Endorphin-Lücke“ zu schließen, erinnern wir uns am liebsten zurück an den Gänsehaut-Moment 2017: mit Sing´n Action ist es unter Kerstin Kornetzky´s Leitung und einer unglaublich intensiven Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen, ein Musik-Mitmach-Event der ganz besonderen Art zu verwirklichen! Es war einfach das grandiose Erlebnis 2017!!
Euer Team der Jugendarbeit der Stadt I-O
Sabine Moser und Sebastian Herzig
Von einer Hymne an´s Leben, großen Gefühlen und Gute-Laune-Liedern
Vera Müller, Redakteurin der Nahe-Zeitung, gibt uns heute einen Einblick in Ihre Musik:
Dance Monkey von Tones and I ist einfach ein wunderbares Gute-Laune-Lied. Da muss man mitsingen. Gleiches gilt für Viva la Vida von Coldplay: Der Text ist für mich in diesem Fall überflüssig, aber es ist und bleibt ein unglaublich tolles Stück Musik, eine Hymne an das Leben! Das Duo Rosenstolz begleitet mich schon fast ein ganzes Leben lang: Liebe ist alles – das passt in diese Krisenzeit. Auf Rosenstolz ist einfach Verlass, wenn es um große Gefühle geht. Ich mag einfach die lyrischen Texte, diese Mischung aus Pop und Chanson. Und: Bei Rosenstolz-Liedern kann man auch mal ein paar Tränen verdrücken – in einer Zeit, in der wir alle so stark und diszipliniert sein müssen und auch ein wenig unter Schock stehen. Die Gefühle müssen raus! Musik hilft dabei! Mir jedenfalls…
Vera Müller
Nahe-Zeitung
Redakteurin
"Lila" als Flaschenpost für bessere Zeiten im Cafe Lilienstengel
Jürgen Weinz, Gitarrist aus Idar-Oberstein erinnert sich mit Ruth Wurzbacher an gemeinsame Konzerte mit seinen Bands und das Cafe Lilienstengel in Idar:
durch die Coronaängste droht psychisch zunehmendes Mind Controlling bei uns allen.....
Um dagegen zu halten, erinnert sich Ruth Wurzbacher, die Caféchefin, mit mir gern an die schönen Konzerte im Café Lilienstengel in Idar......
Wir planten vor Corona bereits ein weiteres Café-Konzert jetzt im Frühling. Ruth freute sich schon auf das spirituelle Stück Lila, so wie es von Sarah Yacine gesungen wird, und in dem Bilder vom nächtlichen Lagerfeuer unterm Sternenhimmel in der Wüste mit guten Gesprächen über das Leben assoziiert werden. Gegen Corona soll dieses Lied auf Ruths Wunsch gespielt werden, als Flaschenpost für zukünftige bessere Zeiten mit Ihren Cafégästen. Ein Café hat ja auch mit einem Lagerfeuer die köstlichen Geselligkeiten gemeinsam.
Sarah Yacine und ich hatten bereits weitere neue Stücke geschrieben, zwecks exclusivem Showcase-Erreignis im Café. Da meine lieben Musikfreunde nun mißlicherweise nicht mehr zum Proben kommen können, spiele ich diese neue Musik für Sarahs Gesang und die Band zu Hause und jetzt trotziger Weise halt fragmentarisch bzw. solistisch. Dabei emrpfinde ich aber die ganze Band immer mit dabei und antizipiere ein zukünftiges Konzert "à la Phönix aus der Asche".....
Sarah Yacine, übersendete Ihr Befinden in nächtlichen Songentwürfen mit Titeln wie "Into The New Pradigma", "A Musicians Heart" wie in einem Flow. Jüngstens hat Sie (studierte Musiktherapeuthin) ihre fröhlich spontane Balkonversion von "Follow The Sun" auf Youtube gestellt, das ich mir fürs Kulturamt wünsche, weil einer ihrer Zwillinge am Ende auch zu hören ist, und das Stück eine "gute spirituelle Laterne" für uns alle sein kann.
Meinem Zwilling Gunter (von der Jazzpolizei Münster), allen Freunde, der Golden Swing Big Band, den Dionysosmusikern und Euch, allen Kulturschaffenden u. Kulturermöglichern und überhaupt allen Menschen wünsche ich - sehr verbunden - grüßend: Kommt gut durch!
Jürgen Weinz, Gitarrist der
Sarah Yacine, jAzzWeinz & Friends; u. der Golden Swing Big Band
Entschleunigung ist gewonnene Zeit für die Familie in "Days like this"
Wir haben nachgefragt bei Anne Effgen von der Initiative Stattkino:
Frau Effgen empfiehlt Van Morrisons "Days like this" und "Monteleone" von Mark Knopfler.
Zur Zeit macht uns das Wetter die für uns alle gewöhnungsbedürftige Zeit viel erträglicher und wir können uns glücklich schätzen im ländlichen Raum zu leben mit der Natur vor der Tür. Einmal mehr lerne ich meine Heimat lieben. Ich bin viel im Garten und habe nun Zeit Liegengebliebenes zu ordnen. Für die Familie ist diese Situation der Entschleunigung gewonnene Zeit miteinander.
Beide Songs sind jetzt nicht gerade die Partykracher, was momentan eh nicht angesagt ist, tun aber einfach gut und sorgen für eine entspannte Stimmung.
Bei Mark Knopfler geht es unter anderen um Rückbesinnung und die Zeit bewusst zu erleben, die viel zu schnell vorrückt.
...und der Van Morrison Song erinnert mich an ein wunderbares Konzert von ihm zusammen mit der Saxophonistin Candy Dulfer vor einigen Jahren in der Hoffnung dass wir bald wieder weitere Konzerte besuchen können.
Machen wir das Beste daraus
Herzliche Grüße und bis hoffentlich bald Anne
Musik aus drei Ländern in einer Welt!
Ein Blick in unsere Nachbarstaaten Österreich, Italien und Spanien:
David Helbock, Jazzmusiker, Pianist und Komponist aus Österreich war erst 2019 auf unseren Jazztagen zu Gast und sendet uns musikalische Grüße aus Österreich:
Ein kleines Solopiano-Stück aus der Quarantäne hier in Westösterreich. Um etwas Ruhe in dieser angespannten Zeit zu finden: A Prayer for Peace von John Williams.
Stay safe & healthy!
David
Infos zu David Helbock und seine neue CD "Playing John Williams" unter: http://www.davidhelbock.com/
Ein tolles Projekt aus Italien: Hier hat der International Opera Choir aus Rom Va pensiero aus Verdis Nabucco eingespielt. Das besondere daran: Alle SängerInnen singen zuhause und übermitteln Ihre Handyaufnahmen.
Und was macht man in Spanien? Hier hört man als Motivation ganz viel von El Duo dinámico, insbesondere den Titel Resistiré, denn das bedeutet: Ich werde durchhalten!
Heute empfehlen wir heimatliche Klänge in Hunsrücker Mundart
Mit seiner "Band Manni’s Kleine Welt" stellt uns heute Manfred Kupp Eigenkompositionen in Hunsrücker Mundart vor.
Die Musiker Tina Heck (Gesang), Matthias Müller (Bass), Dirko Juchem (Saxophon), Manfred Kupp am Piano und Oliver Heck (Mix) haben die ersten beiden Videos eingespielt „Aanbännele“ und „Gehaichnis“, sowie die Audiodatei „Zeitlos Zeit (Zwische de Johre)“, eine Studioaufnahme.
Wer nun Lust auf noch mehr Hunsrücker Mundart bekommen hat, gelangt mit unserem vierten Link zu allen 17 Videos von Manfred Kupp auf YouTube.
Infos zum Künstler unter: https://manniskleinewelt.com/
Vom Senegal bis nach Island. Kreiskantor Roland Lißmann über Musik und aktuelle Herausforderungen.
Zwischen Hundespaziergang und Heimarbeit ist jetzt auch Zeit wieder Klavier zu üben, so Lißmann:
Vor einigen Tagen bin ich aus dem Senegal zurückgekehrt. Fast wäre der Aufenthalt im Rahmen der Hilfsorganisation https://www.senegalhilfe-verein.de/ gut einen Monat länger geworden. Wegen „Corona“ wurde Mittwoch´s der Flughafen Dakar geschlossen, ich konnte Dienstagnacht mit dem letzten, regulären Flugzeug zurück. Mitgenommen habe ich die Musik des senegalesischen Sängers und Koraspielers Ablaye Cissoko. Stimme und Instrument verschmelzen zu einem kraftvollen Gewebe. Ein Erlebnis, diese Musik in seinem Land zu hören – doch sie trägt auch wieder zurück in unsere Region.
In Planung unseres Choraustauschs mit dem Jugendchor „Vox Felix“ aus Island im Juli und August diesen Jahres, höre ich nun viel Musik aus Island. Unter anderem auch von Björk „Virus“. Wir hoffen sehr, dass dieser Austausch wie geplant stattfinden kann und suchen nach Möglichkeiten die Vorbereitungen in Gang zu halten.
Unsere zweite Veranstaltung im Rahmen des Kultursommers und des Theater – Sommer leidet im Moment auch an der Probenarbeit, der Basis einer erfolgreichen Aufführung. Auch hier versuchen wir im solistischen Üben das Ziel der Aufführungen Ende August aufrecht zu halten.
Zwischen Hundespaziergang und Heimarbeit ist jetzt auch Zeit wieder Klavier zu üben. Schon lange verwaiste Klavierliteratur bekommt jetzt wieder Aufmerksamkeit.
Zwischen Clubhit, Partyplaylist und dem "Vater des italienischen Blues"
Freitag, das Wochenende steht bevor - für junge Erwachsene eigentlich die Zeit zum rausgehen, zum partymachen. Wir haben unsere Auszubildende, Annalena nach Ihrer Playlist gefragt:
Hey, ich bin Annalena und 19 Jahre alt.
In dieser Zeit, in der es als das Wichtigste gilt, auf sich und seine Mitmenschen zu achten, höre ich besonders gern Lieder, die mich an positive Momente, Erlebnisse, Familie und Freunde erinnern.
Ein Favorit von mir ist "VIZE - Glad You Came", das Lied erinnert mich an einen warmen Sommerabend, eine Grillparty mit Freunden, gute Laune und vor allem viel Lachen!
Das Lachen nicht zu verlieren in der Zeit ist schwer, doch meine Sommerhits 2019 Playlist erinnert mich an meinen letzten Sommerurlaub mit Freunden auf Mallorca, nicht lachen? Für mich unmöglich!
Meine Gedanken drehen sich auch viel um meine Familie in Italien, die wir zur Zeit nur telefonisch unterstützen können. Das Lied "Cuba Libre" von Zucchero lässt mich gefühlt bei ihnen sein und auch hier ist gute Laune vorprogrammiert.
Ich wünsche mir, dass alle in dieser Zeit Musik, Gedichte, Filme oder irgendwas finden, dass sie stützt, aufmuntert, ihnen Kraft gibt und, dass wir gemeinsam stark sind!
Der Vereinsvorsitzende des Blue-Note e. V. empfiehlt Gartenarbeit, Holzwerkstatt und "Musik mit Dirndl".
Dieter Hochreuther (Vereinsvorsitzender Blue-Note e. V.) gibt uns heute einen Einblick in seine Musik:
Ich bin derzeit viel in meinem Garten und arbeite in der Werkstatt mit Holz, lese und höre ganz viel Radio. Meine musikalische Empfehlung: Franui „Menuette im Dirndl“. Das passt gerade wie die Faust auf´s Auge.
Die Gruppe hat er auch schon öfter live erlebt. Außerdem hat er noch zwei weitere Hörerlebnisse: Hiss „Die schönste aller Plagen“ und Cannonball Adderly mit „Mercy, Mercy, Mercy“
Außerdem meint er:
„ ..und Leute es gibt so viel hörenswerte Musik, außerhalb der Berieselungsmaschinerien. Und die trägt uns durch alle Lebenskrisen, für die Zukunft freuen wir uns auf jede Menge Live Konzerte“
Leser unseres Kultur-Newsletters empfehlen Musiker aus Idar-Oberstein und den Boss.
Unser dritter und vierter Tipp:
Sabine Müller empfiehlt Alternative Rock aus unserer Stadt: Die Controllers mit I walk. Und genau damit vertreibt sie sich die Zeit, mit ausgiebigen Spaziergängen im Wald - natürlich alleine und nicht in der Wanderguppe (!)
Auch unser Leser Marco Belz ist unserem Aufruf gefolgt. Hello sunhine von keinem geringeren als dem "Boss himself", Bruce Springsteen, ist sein Song zur Lage.
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Die Vorsitzende des Chores aus Berglangenbach empfiehlt Chor- und Gospelklänge, die Mut machen!
Unser zweiter Tipp kommt von der Vorsitzenden des Berglangenbacher Chores, Helene Welsch.
Der gemischte Chor singt in der Kirche "Für alle" von Hanne Haller sowie gemeinsam mit dem Gospelchor Saint Michael aus Gehweiler Leonhard Cohens "Halleluja":
Kinderlieder-Tipps von "Ausbilder Schmidt"
Unser erstes Interview haben wir mit dem Idar-Obersteiner Komiker Holger Müller alias Ausbilder Schmidt geführt. Statt scharfem Kasernton gibt´s Hits für Kids im Hause Müller:
Da ich mit meinen zwei kleinen Kindern ja gerade von morgens bis abends zusammen sein darf, höre ich nur noch Kinderlieder:
Was mir persönlich ganz gut gefällt ist Eddy Teddys "Hände waschen" (so schön aktuell und beruhigend)
und mein Favorit, zufällig entdeckt, das gute alte "Mahna Mahna" von der Sesamstraße. Da kann ich wenigstens den Text mitsingen.
Was ich - ehrlich gesagt - nicht mehr hören kann ist "Aramsamsam", aber die Kids lieben es.
Beste Grüße und bleibt gesund!!
Holger Müller
Und was empfiehlt das Kulturamt?
Bevor wir mit den Interviews starten, verrate ich, Annette Strohm, (Kulturreferentin) Ihnen meine Musiktipps, die mich aufmuntern und mir gut tun: